Über Hochzeitsfotografie

Date

In diesem Beitrag erfahrt Ihr alles über Hochzeitsfotografie! Ich schildere Euch meinen Blick Hochzeitsfotografie, verschiedene Stile und Herangehensweisen und gebe Euch einen Einblick in einen möglichen Ablauf einer Zusammenarbeit. 

Die Planung und Vorbereitung der eigenen Hochzeit ist eine aufregende, spannende, und manchmal auch sehr überfordernde Sache! Ein Grund dafür ist, dass man die Leistungen der verschiedenen Dienstleister schwer einschätzen und durchschauen kann und daher von den unterschiedlichen Möglichkeiten erstmal erschlagen ist. Ihr werdet auf sehr unterschiedliche Stile, Erfahrungshintergründe, Arbeitsweisen und schlussendlich auch Preisgestaltungen treffen.

In diesem Beitrag möchte ich Euch meine Sicht auf die Arbeit als Hochzeitsfotograf geben. Dabei will ich Euch schildern, was den Job aus meiner Sicht ausmacht, wo es Unterschiede gibt und was Ihr bei Eurer Auswahl beachten könnt. Mehr darüber habe ich auch hier geschrieben.

In diesem Artikel geht es um:

  • Unterschiedliche Bildsprachen und Stile
  • dokumentarische Hochzeitsfotografie
  • Ablauf Eurer Hochzeitsreportage
  • Elopements und styled shoots
  • Was kostet ein Hochzeitsfotograf?
  • Was muss ein Hochzeitsfotograf können?
Hochzeitsfotograf im Einsatz
Mit meiner Kollegin Fine beim verregneten Shooting in der Hamburger Speicherstadt

Stil

Für welche Bildsprache Ihr Euch am Ende entscheidet ist natürlich eine Geschmackssache und wird Eure Auswahl schon mal entscheidend einschränken, deswegen fange ich genau damit an! Ihr werdet merken, dass sich die Bildsprache der verschiedenen Hochzeitsfotografen teilweise stark unterscheidet. Grob unterteilen könnt Ihr die Bilder, die ihr seht in drei Stilrichtungen und Herangehensweisen:

Inszenierte Bilder

Es gibt viele Hochzeitsfotografen, die für ein gelungenes Bild viel auf eine Interaktion mit den Gästen und dem Brautpaar setzen. Dabei haben sie oft Bilder im Kopf, für die Eure Gäste bestimmte Posen oder Spiele machen, um am Ende zu einem lustigen und stimmungsvollen Bild zu kommen. Das Ergebnis sind bewusst inszenierte Bilder, humorvolle Szenen und Posen mit Euch und Euren Gästen. Diese Szenen stellen dann z.B etwas nach, was so passiert sein könnte aber nicht ist.

Der Klassiker: Herbstlaub in die Luft werfen, “schmachtende” Frauen oder “gelangweilte” Männer. Solche Bilder können natürlich ihren Reiz haben und sind vielleicht für Euch genau das Richtige. Am Ende bekommt Ihr Szenen Eurer Hochzeit, die es ohne das Zutun Eures Fotografen nie gegeben hätte. Das  verlangt von Euch und Euren Gästen natürlich einiges an Interaktion ab – manchmal ist das nicht jedermanns Sache, kann aber auch zur guten Stimmung beitragen.

Welche Bilder Ihr von Eurer Hochzeit haben wollt ist natürlich Geschmackssache! Ich würde nur darauf achten, welchen Style Euer Fotograf sonst anbietet und dann keine Bilder erwarten, die Ihr im Portfolio nicht findet. Wenn Ihr also genau auf solche Bilder steht seid Ihr wahrscheinlich bei jemandem, der dokumentarisch arbeitet, eher nicht an der richtigen Adresse.

Hochzeitsreportagen: Dokumentarische Hochzeitsfotografie 

In der dokumentarischen Hochzeitsfotografie geht es um Natürlichkeit, echte Emotion und das Vermeiden von künstlichen Posen. Wie in einer Reportage geht es darum, die Story Eures Tages empathisch und stimmungsvollen Bildern zu erzählen. Ein passender Ausdruck finde ich “visuelles Storytelling”: Euer Hochzeitsfotograf erzählt die Geschichte Eures großen Tages aus seiner Sicht. Hier könnt Ihr gut anhand des Portfolios überprüfen, ob das eine (Bild) Sprache ist, in der Ihr Euch wiederfindet! Klassischerweise umfasst die Dokumentation mehere Stationen Eures Tages, die ich Euch hier kurz skizzieren will.

getting ready

Euer Hochzeitsfotograf begleitet Euch dann für einen vorher ausgemachten Zeitraum. Idealerweise den ganzen Tag, denn Eure Story beginnt ja nicht erst bei der Trauung. Oft beginnen wir deswegen morgens ganz entspannt mit dem “getting ready” von Braut und Bräutigam. Dabei  geht es dann um Euer Styling, Frisur und Make-up. Die Aufregung und Vorfreude mischt sich mit der Konzentration und dem Blick für’s Detail von Euch und denen, die Euch begleiten. Mit dabei sind oft die Trauzeugen und mit ihnen natürlich oft der erste Prosecco des Tages. Euer Fotograf wird Euch vielleicht bitten, euch zum Ankleiden an ein Fenster zu stellen, weil das Licht dort besser ist, ansonsten macht Ihr einfach Euer Ding, genießt die Vorfreude und überlasst den Rest dem Profi. 

Vor dem “Getting ready” fange ich gern mit den sogenannten “flat lays” an, und alle Anwesenden mit der Kamera vertraut zu machen, bevor sie selbst auf das Bild kommen. Flat lays sind für ein Bild zusammengestellte Accessoires von Braut und Bräutigam, die von oben aufgenommen eine Collage Eures Stils, Eures Farbkonzepts oder einfach Eurer liebsten Dinge ergeben. Mit dabei: Die Einladungskarte, Parfum, Schuhe, Blumen und Schmuck. Sie sind eine schöne Erinnerung an Eure Vorbereitung auf den großen Tag!

Flat Lay mit Einladungskarten, Ring und Uhr

first look

Ein nächste Klassiker im Tagesablauf ist der “first look”, wo Braut und Bräutigam sich nach dem Styling zum ersten mal sehen. Das Besondere für mich besteht darin, dass die Situation zwar irgendwie inszeniert ist, die Emotion und Freude, die sie auslöst ist allerdings mehr als echt. Ein besseres Setting kann man sich als Hochzeitsfotograf eigentlich gar nicht wünschen. Ein guter Hochzeitsfotograf achtet auf eine passende Kulisse mit dem besten Licht und genug Raum für die Bilder. Er positioniert sich so, dass der Bräutigam im Bild ist, während er seine Braut zum ersten mal sieht. Aus der Freude und den Emotionen dieses Momentes finde ich es Ideal, direkt zum Paarshooting aufzubrechen.

Paarshooting

Egal für welchen Stil ihr Euch entscheidet, ein Paarshooting wird immer mit dabei sein! Gemeinsam mit Eurem Fotografen könnt ihr im Vorfeld Ort und Art des Shootings besprechen. Manche Hochzeitsfotografen setzen auf spektakuläre Orte wie Industriehallen oder ähnlichem, um zu einem guten Bild zu kommen.

Im Sinne einer dokumentarischen Hochzeitsfotografie geht es darum, Eure Story zu erzählen. Es macht für mich daher wenig Sinn, allzu ausgefallene Orte zu wählen, zu denen Ihr keinen Bezug habt oder an denen Ihr Euch sonst auch nicht aufhalten oder bewegen würdet – es wäre einfach nicht Eure Story.

Bei gutem Wetter finden sich im Freien zu jeder Jahreszeit die schönsten Hintergründe. Ich suche mir im Vorfeld mit Euch einige Orte heraus, bei denen ich weiß wie das Licht steht und die Bildwirkung stimmt. Daraus erstelle ich eine kleine Tour, die wir gemeinsam als kleinen Spaziergang ablaufen. gerne nehme ich dabei Eure Trauzeugen mit, mit denen Ihr quatschen könnt. Auf unserem, Spaziergang entstehen dann sehr viele Bilder nebenbei, auf denen Ihr ganz natürlich lacht oder wir uns etwas erzählen. Dabei schwindet eine etwaige Scheu vor der Kamera ganz schnell und Eure Bilder bekommen einen unverkrampften und natürlichen Look.

Einige Portraits entstehen posiert an den ausgesuchten Orten. Ihr seid dann sowieso schon entspannt und die Posen dafür entstehen aus der Bewegung. Erfahrene Hochzeitsfotografen haben jede Menge Tips und Tricks in petto, die Euch helfen. Ihr werdet sehen dass Ihr super aussehen werdet ohne viel dafür tun zu müssen.

Im Ablauf Eures Tages solltet Ihr dem Ganzen mindestens eine Stunde einräumen. 

Styled shoots und Elopements

Oft sehen Bilder, die Euch bei Eurer Recherche begegnen aus, wie aus einem Editorial. Und das hat seinen Grund: In sogenannten styled shoots oder bei Elopements sucht der Hochzeitsfotograf mit Euch ausgewählte Locations auf und fotografiert Euch oft unter einem bestimmten Motto und Style, die an Bildstrecken in Magazinen erinnern. Die entstehenden Bilder können super episch und mitreißend wirken und sind oft stark bearbeitet. Sie erzählen unter Umständen eine Geschichte in cineastischen Bildern, die Euch, Eure Wünsche, Träume und Sehnsüchte darstellt. Wie bei Werbeaufnahmen können bei solchen shootings mehrere Dienstleister involviert werden. Für den Aufwand an make-up, styling und Dekoration sind keine Grenzen gesetzt. Solche Aufnahmen entstehen nicht am Tag Eurer Hochzeit, sondern können z.B im Vorfeld arrangiert werden, um spektakuläre Bilder für Eure Einladung zu bekommen.

Motto für ein solches shooting könnte zum Beispiel die Verlobung sein oder auch ein first look an einem besonderen Ort. Passend zum Style Eures Brautkleides kannst Du mit Deinem Fotografen besprechen in welchem Look ihr das Shooting halten wollt: Elegant urban, verspielt boho oder ganz glamourös? Ein guter Hochzeitsfotograf findet mit Euch die Spots, die genau das wiederspiegeln, was Euch vorschwebt und setzt mit Euch eine Bildstrecke um, die Euren Vorstellungen an Style und Budget entspricht.

Was kostet ein Hochzeitsfotograf?

Die Antwort, die Ihr darauf immer bekommen werdet ist: “das hängt ganz davon ab, jede Hochzeit ist individuell”. Und das stimmt natürlich auch. Deswegen solltet Ihr Euch einen Hochzeitsfotografen suchen, der zu Euch passt, zu dem Ihr einen Draht habt und von dem Ihr Euch gesehen fühlt. Generell solltet Ihr im Hinterkopf behalten, dass Ihr bei den Fotos keine zweite Chance bekommt. Natürlich wird ein Fotograf oder eine Fotografin mit vielen Jahren Berufserfahrung, Aus- oder Weiterbildungen und einem vollen Auftragsbuch in der Regel etwas teurer sein als ein Anfänger, der über scheinbar günstige Preise versucht, seine ersten Kunden zu gewinnen. Am Ende muss jedoch das Portfolio für sich sprechen! 

Es ist schließlich der einzige Hinweis, den Ihr erhalten könnt, ob Eure Investition gut angelegt ist und sollte die Entscheidungsgrundlage für Euch darstellen. 

Die Preise für Hochzeitsfotografie unterscheiden sich in der Regel gar nicht soo stark wie man denken könnte, so dass Ihr bei nicht allzu gravierenden Preisunterschieden getrost auf Erfahrung und Qualität setzen solltet. Besprecht auch mögliche Extras: Drohnenaufnahmen, ein Hochzeitsvideo, ein liebevoll gestaltetes Hochzeitsbuch oder Bilder von der analogen Großformatkamera sind oft the cream on the cake , kommen aber auf Eure Ausgaben oben drauf.

In der Regel gehen die Preise für einen Hochzeitsfotografen bei ca. 400-500€ los, oft bekommt Ihr dafür dann eine zweistündige Begleitung für Eure Hochzeit. Mir ist es immer am liebsten, Ihr fragt ohnen Scheu einfach unverbindlich an.

Skillset – was sollte ein guter Hochzeitsfotograf mitbringen?

Neben dem Offensichtlichen -Einem guten Portfolio-  solltet Euer Hochzeitsfotografen noch ein paar Skills mitbringen, die Euch an eurem großen Tag eine menge Stress ersparen. Eine gute und klare Kommunikation im Vorfeld sind dafür schonmal ein gutes Zeichen und geben Euch das Gefühl, in guten Händen zu sein.

Da Ihr in Eurem Tag an sehr vielen Stellen eingebunden seid, müssen foto-spezifische Programmpunkte wie Paarshooting und first look gut geplant und getimed werden. Euer Hochzeitsfotograf sollte also Euren Zeitplan im Kopf haben und erfahren genug sein, um innerhalb eines relativ knappen Zeitrahmens genau die Bilder zu bekommen, die Ihr Euch wünscht. Eine gute Organisation, Troubleshooting und eine gelassene Routiniertheit sind dabei das Wichtigste um auf unvorhergesehenes zu Reagieren und immer einen Plan B oder C im Hinterkopf zu haben. 

Ihr solltet Euch auf einer menschlichen Ebene gut verstehen und das Gefühl haben, jemanden zu engagieren, der sich gut in Euer Fest einfügt. Idealerweise findet Ihr jemanden, der als Euer Freund durchgehen würde und von Euren Gästen genau so wahrgenommen wird. Das führt automatisch zu besseren Fotos und macht die Kommunikation auf dem Fest mit Gästen und Familie angenehm und einfach.

Abschlüsse und offizielle Qualifikationen sind keine Voraussetzung da sich in der Fotografie jede  Menge hervorragender Quereinsteiger tummeln. Sie können trotzdem ein Indiz dafür sein, dass jemand Erfahrung und Professionalität mitbringt und Ihr am Ende exklusive und herausragende Hochzeitsfotos bekommt.

FAZIT

Kennenlernen ist alles! Jeder gute Hochzeitsfotograf trifft sich gerne mit Euch online oder in Echt und bespricht mit Euch erstmal alles. Dabei könnt Ihr ganz entspannt schauen, ob die Chemie zwischen stimmt und ob Euch der Stil überzeugt!

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